Hallo, schön dass Du heute hier bist um dir die Zeit zu nehmen, mehr über die Babymassage zu erfahren. Es ist wunderschön, wenn sich Eltern bewusst Zeit nehmen um die Entwicklung und Gesundheit ihres Kindes zu fördern.
Die Babymassage ist eine ganz wundervolle Möglichkeit um die Beziehung zwischen Dir und Deinem Baby weiter zu fördern. Seit Beginn von der Corona-Pandemie, können Väter teilweise nicht mehr bei der Geburt der Kinder dabei sein. Oder es kommt zu einem ungeplanten Kaiserschnitt. Was auch immer passiert sein mag, Berührungen sind wahrer Balsam für die Seele. Nicht nur für Dich, auch Dein Kind profitiert durch die heilsame Berührung. Selbst bei einer Frühgeburt, kann die Anwendung der Babymassage zu Gewichtssteigerung und besserem Adaptieren sorgen.
Der Zugang zum Körper und der Umgang mit Berührung hat essenziele Bedeutung. Vielleicht erinnerst auch Du dich wie Deine Mama oder Dein Papa Dir den Bauch gestreichelt haben. Oder wie die Großmutter uns liebevoll mit Berührung getröstet hat. Die körperliche Berührung kann therapeutische Zwecke erfüllen. Chiropraktiker, Physiotherapeuten, Ärzte … alles beginnt mit einer Berührung. Das Leben beginnt mit einer Berührung.
Ich persönlich wende zwei Techniken an. Die Massage nach Leboyer und die ayuervedische Technik. Bei letzterem steht mehr das Ritual an sich im Vordergrund. Es kommt aus Indien und gehört zur täglichen Anwendung. Zwar ist das Kind der Empfänger – soll aber auch der Mutter eine therapeutische Wirkung geben. Denn, wir können niemanden Berühren ohne selbst berührt zu werden. Bei der Technik nach Leboyer, die ebenfalls indische Babymassage genannt wird, geht Leboyer davon aus, dass es ein Urbedürfnis von Kindern ist, berührt und gestreichelt zu werden. Dieses gilt es zu befriedigen und dazu ist eine Massage bestens geeignet.
Ein Video zur Anleitung wirst du in meinem YouTube Channel finden (kommt in Kürze)
Mache dir keine Sorgen um „eventuelle Fehler“ bei der Massagetechnik. Die Bedeutung spielt keine große Rolle solange du es mit Liebe und Achtsamkeit tust. Beobachte Dein Kind und nimm wahr, wie es auf die Berührung reagiert. Wenn Dein Baby schreit oder unruhig wird, dann ist vielleicht jetzt nicht der richtige Zeitpunkt und du versuchst es später erneut.
Zur Vorbereitung; Am besten ist es, wenn du selbst in guter Stimmung bist. Zwischen Tür und Angel und dem kochenden Nudelwasser auf dem Herd ist nicht der beste Zeitpunkt. Wähle einen ruhigen Moment. Vielleicht hast du Dein Kind vor 1,5 Stunden das letzte Mal gestillt oder gefüttert, dann drückt es nicht auf den Magen und Deinem Kind wird nicht schlecht. Außerdem wird Dein Kind nicht vor Hunger unruhig, da die letzte Nahrungsaufnahme erst zurück liegt. Der Raum, in dem du die Massage durchführen willst, sollte mindestens 22°C-26°C haben. Ich persönlich, empfehle dir ein reines Bio-Pflanzenöl zu verwenden, hier eignet sich ein gutes Mandel- oder Olivenöl. Achte auf gute Qualität. Ich lasse die Kinder immer komplett nackig und bedecke sporadisch die Haut mit einem angewärmten Tuch. Hier kannst du bereits im Vorfeld Handtücher und auch das Öl gut anwärmen. Auch Dein Kind wird es lieben, wenn du ihm nach der Massage den vorgeheizten Schlafanzug anziehst (hmmmmm so fein). Die Massagezeit sollte am Anfang nicht mehr als 15 Minuten betragen. Dein Baby muss sich auch erst an Berührung gewöhnen. Mit Zunehmendem Alter empfehle ich dir 30 Minuten. Achte einfach auf die nonverbale Kommunikation mit Deinem Kind. Wird es zunehmend unruhig, beendest Du zügig die Einheit.
- Reibe Dir die Hände damit sie warm und locker werden (Du kannst sie auch im warmen Handbad erwärmen – zwei Minuten in 35°C – 37°C).
- Achte auf die richtige, warme Raumtemperatur, gerne auch mit leiser Musik im Hintergrund. Dies hat auch auf Dich eine entspannende Wirkung.
- Jetzt ziehst Du Dein Baby ganz langsam und ruhig aus, dabei redest Du ganz sanft mit Deinem Kind und sagst ihm alles was Du tust, dass nun eine Massage kommen wird und das es entspannend und angenehm sein wird.
- Nimm etwas von dem vorgewärmten Öl (z.B. im Wasserbad) in deine Hände und verreibe es großzügig.
- Jetzt beginnst Du langsam in kleinen kreisenden Bewegungen das Gesicht zu massieren. Für das Gesicht nimmst du am besten den Zeige- und Mittelfinger.
- Vergiss die Ohren und die Lippen nicht. Besonders gerne haben es die Kleinen, wenn man mit dem Daumen zwischen den Augen Richtung Stirn streicht.
- Du arbeitest Dich jetzt von oben nach unten nach unten. Achte darauf, dass Du jeweils beide Hände am Körper Deines Kindes hast.
- Beende jeweils eine Körperregion mit langen, streichenden Bewegungen.
- Wenn du an den Händen oder Füßen angekommen bist, nimm deinen linken Daumen und öffne diese vorsichtig mit leichtem Druck. Streiche Behutsam die Innenfläche aus.
- Abschließend drehst Du Dein Kind auf den Rücken und streichst im Wechsel vom Nacken bis zum Popo mit deinen Händen aus.
Ich hoffe, die Anleitung konnte Dich darin unterstützen, Deinem Kind eine wundervolle Massage zugutekommen zu lassen. Lass doch ein Kommentar hier, ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn Du sagst wie es geklappt hat. Oder auch was Du anderen Muttis jetzt Raten kannst. Vielleicht hast Du noch einen Tipp für uns alle.
Vielen lieben Dank für Deine Zeit und bis ganz bald, deine Julia
Deine Hebamme in den Bergen